Aktionen und Veranstaltungen: Berichte und Hintergrundinfos
Die "feierliche Eröffnung" der Anschutz/ O2-Halle am 10.09.08 - ein Desaster für Anschutz und "MediaSpree"
Video Freundeskreis Videoclips //
Überblick Presse //
Ausführlicher Bericht Spreepirat_innen //
Pressemitteilung: die billigen Lügen der Verlierer //
Bericht bei "Feinripp und Korn" //
Artikel el-blog (gute Fotos Bullenübergriffe) // Bericht bei "Abriss Berlin" // Fotos bei Umbruch //
Artikel bei Indymedia 1 // Artikel bei Indymedia 2 // Artikel bei Indymedia 3 //
Pressemitteilung: Halleneröffnung ein Desaster für Anschutz und MediaSpree //
Pressemitteilung zum Teilverbot der Demonstration
// Aufruf zur Demonstration //
Hintergrundinformationen zur Anschutz/ O2-Halle
Die Anschutz/ O2-Halle ist nicht nur das mit Abstand größte Projekt von "MediaSpree", hier sind auch alle Elemente enthalten, die zur Ablehnung der MediaSpree-Planungen insgesamt geführt haben: massive öffentliche Subventionen privater Profite, komplettes Ignorieren der Wünsche der Anwohner_innen, negative Auswirkungen auf die benachbarten Bezirke, Zubetonierung der Ufer, Armutslöhne für miese Jobs, massiver Durchgangsverkehr, Kameraüberwachung, und als Reaktion auf Kritik Schikanen durch Wachschutz und Polizei. Dabei ist die Anschutz-Halle selbst nur zentrales Element des geplanten neuen "Entertainment"-Viertels am Spreeufer. Und der Investor hinter der Halle, die Anschutz-Gruppe, ist besonders ekelhaft und finanziert mit ihren Gewinnen reaktionäre Abgeordnete und schwulenfeindliche Sekten in den USA.
Am Mittwoch, den 10.09.08 hatte Anschutz zur "feierlichen Eröffnung" 1000 exklusive Gäste aus Politik, Wirtschaft und Showbusiness geladen. Natürlich blieb dieser Termin auch den Gegner_innen der Halle, von MediaSpree und einer Stadtpolitik, die nur auf die Interessen der profitierenden Konzerne ausgerichtet ist, nicht verborgen, und viele entschlossen sich, sich ebenfalls eingeladen zu fühlen.
Nachdem sich die Anzeichen häuften, daß bei der "feierlichen Eröffnung" mit massiven Protesten zu rechnen war, meldete Anschutz noch schnell für den gleichen Tag ein "Volksfest" vor der Halle an, und tönte in der Presse, dass an diesem Tag "ganz Berlin" eingeladen sei, sich selbst ein Bild von der Halle zu machen.
Doch die Kritiker_innen waren nicht eingeladen, und so wurde das letzte Stück der Demo, die vom Kotti zur Halle führen sollte, kurzerhand verboten. Nicht verbieten können sie jedoch Wut und Kreativität des Protests, und so wurde der Abend für die Profitierenden aus der Wirtschaft, und die Politiker_innen, die für diese wirtschaftsfreundliche Politik verantwortlich sind, ein einziges Desaster.
An der Demonstration vom Kotti aus nahmen statt der erwarteten 500 etwa 1500 Menschen teil - entschlossen, Anschutz und Co. ihre Meinung mal deutlich zu sagen. Und als die Demo erwartungsgemäß 300 Meter vor der Halle durch eine Menge quergestellter Bullenwagen, geschützt durch eine Menge schräger Gestalten mit Helm und Kampfmontur, gestoppt wurde, war bereits einer der beiden möglichen Zufahrtswege für die Anfahrt der VIPs komplett blockiert. Und anstatt nach Hause zu gehen, dachten sich viele: wo eine Halle ist, da ist auch ein Weg!
Bereits einige Tage zuvor hatte auch die Hedonistische Internationale dazu aufgerufen, schick gekleidet in die Halle einzusichern, und dies erwies sich als sehr erfolgreich.
Nachdem aufgrund der Proteste die nun weniger feierliche Eröffnung erst eine Stunde später anfangen können, und wohl auch einige VIPs den Weg zur Halle nicht fanden, kam es in den folgenden Stunden in der Halle, vor der Halle und um die Halle herum zu massiven Protesten.
Der komplette Bereich zwischen der Schlesischen Straße, Ostbahnhof, Frankfurter Allee musste über Stunden hinweg für den Verkehr gesperrt werden. Auf der Mühlenstraße selbst gab es zwei massive stundenlange Sperren durch quergestellte Wannen, und eine auf der Warschauer Straße. Und der ganze Aufwand half nix. Zwar fiel das Fest aus, der Protest war jedoch auch vor der Halle unüberhörbar. Und obwohl die Halle mit einem Riesenaufgebot an Bullen, Hunden und privaten Securitys geschützt wurden, gelangten einige Leute sogar bis in die Halle selbst, und brachten hier ihren Protest kreativ zum Ausdruck
Der Eindruck war verheerend, und hoffen wir, daß der Imageschaden für MediaSpree, Anschutz und Co. ein bisschen vorhält. Bullen mit wild kläffenden Hunden rannten über den Vorplatz, um die Proteste niederzuschlagen, Anwohner_innen gelangten nicht mehr nach Hause, sondern wurden vor den Bullenketten festgehalten. Während die Bullen im Gebiet rund um die Halle ganz offensichtlich die Anweisung gekriegt hatten, deeskalierend zu sein, kam es vor der Halle zu wüsten Übergriffen und Misshandlungen durch die Schläger in Uniform.
Die Demonstrierenden, übrigens eine bunte Masse aus ganz verschiedenen Kontexten stammend, hatten eine Menge Spaß. Die VIPs weniger. Die Presse der darauffolgenden Tage war teilweise erstaunlich positiv. So kommentierte die "Berliner Zeitung", das beste an der Eröffnung seien die kreativen lustigen Proteste gewesen. Teilweise gab es natürlich die üblichen Hetzartikel. Und Anschutz-Geschäftsführer Kornett fantasierte am nächsten Tag, er sei "entsetzt" über die "neue Qualität von Gewalt", die sich vor der Halle manifestiert habe. Dabei war das einzige, was hier passierte, daß Transparente gezeigt wurden, daß es Sprechchöre gegen die Halle gab, daß eine Bühne zur Kritik an Anschutz genutzt wurde.
Aber dieser Versuch, die totale Niederlage zu vertuschen, wird nicht gelingen! Wir werden uns nicht spalten lassen, und wir fangen erst an! NO2-World - No Anschutz World! MediaSpree versenken!
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